Martin Grünvogel
 

1. Was ist das Vorstellungsgespräch?

Das Vorstellungsgespräch (Bewerbungsgespräch) ist ein Gespräch zwischen einem Bewerber und dem Arbeitgeber einer Firma oder ähnlichem. Zum Vorstellungsgespräch wird man eingeladen, nachdem man eine Bewerbungsmappe an den Arbeitgeber geschickt hat und dieser Interesse an der jeweiligen Person hat. Man sollte zugleich richtige und schnelle Antworten geben und alle von einem überzeugen, aber gleichzeitig ein wenig auf eigene Schwächen eingehen, um nicht arrogant und abgehoben zu wirken. Hier ein gutes Mittelmaß zu finden, fällt selbstverständlich nicht immer leicht. Viele haben Angst oder sind nervös wenn sie diese letzte Hürde antreten müssen. Aber mit der richtigen Vorbereitung und dem richtigen Verhalten während des Gesprächs ist das alles kein Problem und man kann zielstrebig Richtung Arbeitsplatz gehen. 
 

2. Vorbereitungsphase

a. Bei wem habe ich mich beworben?
Nachdem man eine Einladung zum Bewerbungsgespräch bekommen hat, sollte man sich genau über das Unternehmen informieren. Es ist wichtig, dass man über beispielsweise Firmenstandorte, die Produktpalette und Marktposition Bescheid weiß, da dies von einem aktiven Interesse des Bewerbers zeugt. Informationen über die Firma findet man im Internet oder in Flyern und Broschüren. Außerdem kommt es immer gut an, wenn man selbst Fragen über das Unternehmen vorbereitet, da man somit auch wieder Interesse zeigt.
b. Genügend Wissen über sich selbst
Auch sollte man über seinen eigenen Lebenslauf gut Bescheid wissen, damit zum Ersten ohne zu stocken, man diesen erzählen kann und dass man auch möglichst Lücken, ohne lange nachzudenken, schlüssig erklären kann. Ebenfalls ist es wichtig, dass man auf seine eigenen Stärken und Schwächen eingehen kann und diese anhand von prägnanten Ereignissen belegen kann. Falls man hierbei Schwierigkeiten hat, kann man sich an seine Familie und Freunde wenden und mit diesen trainieren. Eine andere Möglichkeit wäre auch ein spezielles Bewerbungstraining, wie wir es bei Frau Oberfell (Kooperationspartnerin des Progymnasiums Altshausen) gemacht haben.
c. Kleider machen Leute
Bei der Kleidung kommt es immer auf den Beruf, beziehungsweise auf die Branche an. Auf einer Bank beispielsweise, sollte man immer seriös und ordentlich gekleidet sein, da man auf den Kunden einen guten Eindruck machen will. Es gibt aber durchaus Berufe, in denen eine legere Kleidung kein Problem ist. Als Richtlinie kann man sagen, dass man sich immer etwas über dem Kleidungsstandart kleiden sollte, um auf der sicheren Seite zu sein. Ganz wichtig ist aber auch, dass man sich wohl fühlt. Wenn man sich nicht sicher und selbstbewusst in seiner Kleidung fühlt, sollte man etwas anderes anziehen, da dies nach außen hin bemerkbar ist. Es ist also ratsam, vor dem Vorstellungsgespräch noch einmal einkaufen zu gehen und sich dabei nötigenfalls von Freunden oder Verkäufern beraten zu lassen
d. Alles dabei?
Ein weiterer sinnvoller Vorbereitungsschritt ist es, sich wichtige Unterlagen (Kopie der Bewerbungsunterlagen, Anschrift des Personalverantwortlichen, Stellenanzeige usw.) im voraus zusammen zu suchen und griffbereit zu haben, dass man an dem Tag, an dem das Gespräch ist, nur noch alles nehmen muss und los kann. Wenn man erst noch suchen muss, kommt man eventuell mit seinem Zeitmanagement durcheinander und am Schluss vergisst man dann doch die Hälfte zu Hause.
e. Pünktlichkeit ist eine Zier
Auch was die Pünktlichkeit angeht, sollte man sehr genau sein. Es gibt fast nichts Schlimmeres, als zu spät zum Gespräch zu kommen. Als Anhaltspunkt sagt man, dass man etwa 15 Minuten früher erscheinen sollte. Deshalb sollten ein ausreichender Zeitpuffer und auch solche Dinge, wie das Autotanken, schon am Vortag getan werden. Falls man dann doch durch einen Stau oder ähnliches zu spät zu kommen droht, ist es ratsam, unverzüglich beim Unternehmen anzurufen und das mitzuteilen.
 

3. Die Durchführung

Nachdem man sich pünktlich im Betrieb eingefunden hat und sich am Empfang angemeldet hat, muss man warten, bis man hereingebeten wird. Wenn es soweit ist, ist es wichtig, dass man sich anständig vorstellt. Dazu gehört, allen Personen in die Augen zu sehen, ihnen die Hand zu geben (fester Händedruck) und sich mit Vor- und Nachnamen vorzustellen. Dann ist es ganz wichtig zu warten, bis einem angeboten wird sich zu setzen. Danach wird einem meist etwas zu trinken angeboten. Hier ist es wichtig auf keinen Fall etwas Alkoholisches zu nehmen. Aber gegen eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser ist nichts einzuwenden; man kann dies beruhigt annehmen. Jetzt beginnt das Gespräch und das oberste Gebot ist, dass man niemanden unterbricht und gut zuhört, falls einem eine Frage gestellt wird. Um dem anderen seine Teilnahme am Gespräch zu signalisieren, muss man immer Blickkontakt halten, aber aufpassen, dass man nicht in einen Tunnelblick fällt oder gar anfängt zu starren. Falls man etwas nicht verstanden hat, sollte man unbedingt nachfragen, um in keine missliche Situation zu kommen. Wenn man dann selbst an der Reihe ist zu sprechen oder zu fragen, sollte man darauf achten, dass man keine Füllsel verwendet und auf keinen Fall ausfällig wir oder gar Schimpfwörter benutzt. 
Auch die Haltung ist entscheidend, da sie viel über das Interesse und über die Person selbst aussagt. Man sollte auf gar keinen Fall die Arme verschränken, da das wie eine Mauer wirkt, die man zwischen sich und dem anderen aufbaut. Auch die Beine sollte man ordentlich auf den Boden stellen, weil alles andere zu locker wirkt. Um nach außen hin nicht nervös zu erscheinen, sollten die Hände ruhig gehalten werden und falls man ein Problem damit hat, kann man einfach einen Stift in die Hand nehmen und sich Notizen machen.
Als Zusammenfassung kann man sagen, dass man immer höflich sein sollte, sich nicht verstellen muss und gerne nachfragen darf, sofern das nicht auf eine unverschämte Art und Weise passiert. Falls einem aber eine zu private Frage gestellt wird, muss man darauf nicht antworten und man sollte der Person auch sagen, dass das zu weit geht.
Wenn das Vorstellungsgespräch zu Ende ist, muss man sich anständig bei allen Anwesenden bedanken und verabschieden. Gerne kann man noch fragen, bis wann man mit einer Rückmeldung rechnen kann oder ob man noch eine Führung über das Gelände und den Arbeitsplatz bekommen kann.
Wenn man sich an diese Dinge hält und sich etwas Mühe gibt, sollte beim Bewerbungsgespräch nichts mehr schief gehen und man kann völlig beruhigt erscheinen. Und zu guter Letzt muss man immer daran denken, dass vor einem auch nur ein Mensch sitzt, der auch schon einmal Fehler gemacht hat und sicher weiß, wie man sich in so einer Situation fühlt.   
 
Hinweis: Das Vorbereitungsgespräch wird am PG Altshausen i.d.R. mit Frau Oberfell (Bildungspartner AOK) im Rahmen des  BOGY-Unterrichts simuliert, gefilmt und anschließend analysiert.
 
Quellen:
http://www.stepstone.de/Karriere-Bewerbungstipps/bewerbungstipps/das-vorstellungsgespraech-teil-i-die-richtige-vorbereitung-zaehlt.cfm
http://karrierebibel.de/das-vorstellungsgesprach/
http://www.berufswahl-tipps.de/vorstellungsgespraech.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Bewerbungsgespr%C3%A4ch